"STAGE"
24. Mai 2025.
Am Strand Paramonas, Korfu, habe ich Steine gesammelt – Relikte des Zufalls. Die Serie ist eine Hommage an das Übersehene – an jene Dinge, die keine Funktion erfüllen müssen, um bedeutungsvoll zu sein.
Die Arbeit beginnt mit einem einfachen Akt: dem Sammeln. Ich hebe einzelne Steine auf – unscheinbare Formen, wie sie millionenfach vorkommen. In sorgfältig inszenierten Fotografien werden sie zu Protagonisten, zu stillen Objekten der Betrachtung.
Die Arbeit versteht sich als poetische Handlung im Geiste der Konzeptkunst und der Land Art. Doch sie ist auch mehr: eine Reverenz an das Schöne, das sich erst im Akt des Betrachtens offenbart. Die Steine selbst verändern sich nicht – aber der Blick tut es. Durch die Linse werden sie zu etwas anderem: zu Objekten voller Form, Geschichte, Würde.
Hommage an das Übersehene ist eine Einladung, genauer hinzuschauen. Eine Erinnerung daran, dass Bedeutung nicht immer gemacht, sondern oft entdeckt wird. In der Natur. Im Alltäglichen. Im Kleinen.
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24. Juni 2025.
Eine Müeslischale, gezeichnet durch Wiederholung – Löffelstriche, Kratzlinien, eingebrannt vom Alltag.
Rund 150 Portionen Birchermüesli.
Keine Absicht, kein Bild. Und doch: eine Zeichnung.
Festgehalten mit der Panorama-Funktion des Handys – ein Werkzeug, das hier versagt. Oder besser: sich verwandelt. Die Kamera will zusammenfügen, glätten, ein Ganzes erzeugen. Aber das Motiv, respektive die Schale, entzieht sich.
Was entsteht, ist eine Ästhetik des Unmöglichen: eine verzogene Fläche, eine gebrochene Perspektive, ein Bild, das sich gegen seine eigene Technik behauptet.
Die Schale wird zur Landschaft. Die Spur zur Linie. Die Fotografie zur Geste.
Das Bild entsteht dort, wo Absicht aufhört – und etwas anderes beginnt.